Babys Winde, Babys Qual - Blähungen effektiv lindern
„Kaum bin ich da, schon hab ich Bauchweh. Oftmals ganz schlimm. Könnt ihr mir bitte mal helfen?“ Können wir.
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Die Ernährung im Mutterleib ist normalerweise für das Ungeborene kein Problem. Doch nach der Geburt muss die Verdauung des Säuglings mit eigenen Enzymen und Darmbakterien erst mal in Schwung kommen. Diese Umstellung macht zu schaffen. Dass es damit in den ersten Lebensmonaten nicht gleich perfekt klappt – Stichwort Dreimonatskolik – wundert nicht. Folge der ersten unbeholfenen Gehversuche von Babys Verdauung ist, dass sich zu viel Luft in seinem Bäuchlein ansammelt. Das führt zu Blähungen, die sich oftmals sehr schmerzhaft ihren Weg nach
draußen bahnen.
Lautstarke Beschwerden
Stellen sich die Blähungen ein, beginnt das Kleine durch seine Schmerzen laut zu schreien. Dabei sind seine Händchen zusammengeballt und es zieht die Beine im Wechsel an und streckt sie wieder. Vor lauter Stress ist Babys Gesicht oft rot und leicht verzerrt. Sein Bauch ist beim Abtasten hart und gebläht. Beim sanften Klopfen mit den Fingerspitzen lassen sich die Luftansammlungen mit einem hohlen Klang sogar oft hören. Typischerweise treten die Beschwerden am Nachmittag und frühen Abend auf, oft gleich nach dem Füttern.
So können Sie als Mutter vorbeugen
Beim Stillen: Damit Ihr Baby beim Trinken möglichst wenig Luft schluckt, sollten Ihre Brustwarzen von seinen Lippen gut umschlossen sein. Es darf sein Köpfchen beim Stillen auch nicht verdrehen müssen. Lassen Sie während des Stillens ausreichend Aufstoßen, also Bäuerchen, zu. Nach dem Trinken bringen Sie Ihr Kind in eine aufrechte Position und klopfen ihm zart auf den Rücken. Beim eigenen Essen: Verzichten Sie möglichst auf Nahrungsmittel mit blähenden Wirkungen. Denn diese gehen auf Ihre Milch und so auf Ihr Kind über.
Bewährtes zum Luftablassen
Sanft massieren
Mit den Fingern im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel kreisen hilft, die Blähungen zu lösen.
Die Klassiker
Lauwarme Tees aus Fenchel-, Anis- oder Kümmelfrüchten helfen oft ganz rasch.
Wärme hilft
Ein erwärmtes Kirschkernsäckchen oder eine Wärmflasche (beides nicht zu heiß) lassen die Darmwinde schneller entweichen. Auch ein lauwarmes Bad bessert Babys Blähungen.
Fliegergriff
Das bedeutet, bäuchlings platt auf Mamis oder Papis Unterarm zu liegen; das Köpfchen zeigt dabei zur Ellenbeuge. Das fühlt sich für Ihr Baby super an und kann die Blähungen rasch lindern.
Hilfe aus der Apotheke
- Teemischungen (z. B. „Stilltee“) speziell gegen Blähungen bei Säuglingen und Kleinkindern, die auch die Verdauung stärken.
- Präparate mit lebenden Milchsäurebakterien unterstützen Babys Darmflora und lindern so die Blähungen.
- Sogenannte Entschäumer wie Simeticon können die schmerzhaften Luftansammlungen im Darm auf physikalische Weise entfernen und eignen sich damit auch für die Kleinen.
- Zäpfchen mit homöopathischen Extrakten aus Kümmelfrüchten, speziell für Säuglinge und Kleinkinder.
- Auch homöopathische Tropfen oder Globuli z. B. Chamomilla (Kamille) können helfen.